Die Homöopathische Notfallapotheke

In einer Zeit, in der sich beinahe jeder als Google-Therapeut betätigt, lehnen es viele klassische Homöopathen grundsätzlich ab, das Tor zur ohnehin weit verbreiteten Automedikation noch einen Spalt weiter zu öffnen. Dies hat weniger mit Überheblichkeit oder Geschäftstüchtigkeit zu tun, als viel mehr mit der Tatsache, dass die klassische Homöopathie eine seriöse Therapieform ist, die sich mit popularisierenden Ratgebern und gut gemeinten Tipps nicht vereinbaren lässt.

 

Wirft man einen Blick auf die Grundsätze der Homöopathie, wird schnell klar, warum eine pauschalisierte Behandlung nicht befürwortet werden kann. Die klassische Homöopathie, wie sie Samuel Hahnemann vor 200 Jahren entwickelt hat, stellt eine ganzheitliche und vor allem individuelle Therapieform dar. Individuelle Therapie heißt insbesondere, dass jeder Patient aufgrund seiner besonderen Symptome durch ein für ihn bestimmtes Mittel geheilt wird. Das Mittel, das einen „persönlichen“ Schnupfen so gut und so schnell kuriert hat, wird beim Nachbarn möglicherweise keine positive Wirkung zeigen. Unter Umständen kann sich dieses Mittel sogar negativ auswirken und weitere, unerwünschte Symptome hervorrufen, vor allem wenn es wiederholt verabreicht wird. Eine individuelle Therapie schließt also allgemeine Ratschläge per se aus.

 

Mit ihren Bedenken wollen klassische Homöopathen eine unsachgemäße Anwendung homöopathischer Mittel verhindern. Chronische Krankheiten sowie ernste Akutfälle gehören in die Hand des gut ausgebildeten Homöopathen. Es wäre jedoch schade, dem mündigen und vernünftigen Hundehalter schnelle und wirksame Mittel vorzuenthalten, mit denen er seinem Hund im Notfall schnell und zuverlässig helfen kann.

 

 

 

 


 
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