Gemüse aus dem Garten: Gut für den Hundedarm?

Jetzt ist der Garten voll und auch auf dem Markt findest du viel saisonales Gemüse aus deiner Gegend. Perfekt, um den Napf deines Hundes mit frischen Sorten zu ergänzen.
Die Gemüsefütterung ist ein ganz wichtiger Baustein auf dem Weg zur optimalen Darmgesundheit.
In diesem Artikel geht es um Bohnen, Zucchini und Roter Beete, weil ich sie gerade in großen Mengen ernte. Es gibt natürlich viel mehr Gemüsesorten, die du im Laufe des Jahres füttern kannst.
Was der Hundedarm mag
Bevor wir in die einzelnen Sorten gehen, ein schneller Blick auf das, was für den Darm deines Hundes ganz besonders wichtig ist: Die Ballaststoffe!
Lösliche Ballaststoffe werden im Dickdarm von den Bakterien fermentiert. Dabei produzieren sie viele verschiedene Stoffe, wie Vitamine, Botenstoffe wie Serotonin, und kurzkettige Fettsäuren, die die Darmschleimhaut nähren.
Unlösliche Ballaststoffe geben dem Kot Struktur und fördern die Passage.
Es ist also sinnvoll, deinem Hund verschiedene Ballaststoffarten zu füttern.
Wenn faserreiches Gemüse für ihn ungewohnt ist, solltest du ihn langsam umstellen und mit kleinen Mengen starten. Dämpfe oder dünste es, bevor du es pürierst: Das verbessert die Bekömmlichkeit.
Wir schauen uns jetzt einige Gemüsesorten, die gerade Saison haben.
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Grüne Bohnen: mild, faserreich, figurfreundlich
Grüne Bohnen sind kalorienarm, ballaststoffreich und damit ideal, wenn dein Hund „Figurprobleme“ hat. Allerdings profitieren alle Hunde von der faserreichen Beilage, denn sie liefern eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Ballaststoffarten. So vereinen sie unterschiedliche Vorteile:
- Sie fördern eine gesunde Darmbewegung
- Unterstützen das Wachstum nützlicher Darmbakterien
- Tragen zu längerem Sättigungsgefühl bei und
- Sorgen für eine gute Kotkonsistenz
Achtung: Grüne Bohnen enthalten Lektine, die Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen verursachen können. Durch das Kochen werden sie jedoch unschädlich gemacht.
Rote Bete: Farbe mit Funktion
Rote Bete bringt nicht nur eine wunderschöne Farbe in den Napf, sondern liefert auch Ballast- und sekundäre Pflanzenstoffe. Gegart und püriert sind sie eine gute Ergänzung im Obst- und Gemüsebrei:
- Sie sind reich an Antioxidantien, die die Zellen im gesamten Organismus schützen,
- Sie liefern wichtige Mineralstoffe (z. B. Kalium, Mangan)
- Sie enthalten Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung
Achtung: Nur in moderaten Mengen füttern, da der Oxalatgehalt bei empfindlichen Hunden Blasensteine begünstigen kann.
Und nicht erschrecken, wenn der Harn eine rötliche Farbe annimmt!
Zucchini: sanft zur Schleimhaut
Zucchini ist häufig die erste Gemüsewahl bei sensiblen Hunden. Sie muss nicht unbedingt gegart oder gedämpft werden, es reicht sie sehr fein zu reiben oder zu pürieren. Sind sind aber nicht nur einfach einzusetzen, sondern
- Leicht verdaulich und gut verträglich, auch für empfindliche Hunde
- Reich an Wasser, was die Hydration sichert (wichtig bei Durchfall und Erbrechen)
- Liefern Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung
- Enthalten Vitamine (v. a. Vitamin C, B-Vitamine) und Mineralstoffe (z. B. Kalium, Magnesium)
- Sind kalorienarm, ideal zur Gewichtskontrolle
Achtung: Bitter schmeckende Zucchini enthalten giftige Cucurbitacine. Im Zweifel nicht füttern!
So integrierst du das Gartengemüse in die Ration
Damit dein Hund vom leckeren Gemüse profitieren kann, solltest du ganz einfache Regeln beachten. Starte mit kleinen Mengen, steigere langsam und beobachte die Verdauung: So merkst du schnell, was dein Hund gut verträgt und in welchen Mengen.
Bei frischer Fütterung (BARF/selbst gekocht) gehört Gemüse (und auch etwas Obst) zum täglichen Speiseplan. Je nach Gestaltung des Fütterungsplans kannst du von 5–15 % der Tagesration als Gemüse/Obst ausgehen, davon deutlich mehr Gemüse als Obst.
Wenn dein Hund Fertigfutter bekommt, in dem schon Gemüse und Obst enthalten ist, darfst du natürlich nicht von diesen Mengen ausgehen. Hier ist keine generelle Angabe möglich, da der bestehende Anteil sehr stark variiert. Achte also auf das Etikett, um die Menge anzupassen.
Doch grundsätzlich gilt: Du solltest nicht ein Teil der gefütterten Tagesmenge streichen und durch Gemüse ersetzen. Das würde das Nährstoffprofil „verwässern“: Der Anteil an Proteinen, Kohlenhydraten, Vitaminen, Mineralstoffen, Fettsäuren ...etc würde dann sinken und das Futter nicht mehr ausgewogen sein. Bei Alleinfutter ist Gemüse ein Topper, kein Ersatz.
Manches Gemüse kannst du roh füttern, wie z.B. Zucchini. Grüne Bohne müssen und rote Beete sollten besser gegart werden. In allen Fällen servierst du das Gemüse fein püriert. Dadurch werden die Zellwände aufgebrochen und es wird besser verwertet.
Eigentlich klar, ich erwähne es trotzdem: Kein Salz, keine Gewürze.
Und was tun, wenn dein Hund kein Gemüse mag? Du kannst es in Knochenbrühe garen oder so mit dem Fleisch vermischen, dass er das nicht aussortieren kann.
Sekundäre Pflanzenstoffe – die farbige Brücke zur Darmtherapie
Sowohl die sekundären Pflanzenfarbstoffe, als auch die Ballaststoffe sind eine Wohltat für den Darm deines Hundes. Die ersten wirken antioxidativ und entzündungsmodulierend und zusammen mit den Ballaststoffen unterstützen sie das Mikrobiom und die Darmschleimhaut.
Bei gesunden Hunden reicht die Fütterung von frischem Gemüse aus, doch wenn dein Hund Darmprobleme hat, braucht er weitere Mittel, wie z.B. L-Glutamin zur Regeneration der Darmschleimhaut, Probiotika für den Aufbau des Mikrobioms oder Kurkuma/Weihrauch für das Entzündungsmanagement.
Farbe im Napf und gesunder Hundedarm
Gartengemüse bringt Farbe in den Napf und hilft deinem Hund, einen gesunden Darm zu behalten. Denke daran, die Gemüsesorten saisonal zu variieren. So wird es ganz leicht, „einen Regenbogen zu füttern“, also dafür zu sorgen, dass die verschiedenen Pflanzenfarbstoffe nach und nach zum Einsatz kommen.
Wenn du es behutsam einführst, wird aus saisonalem Gemüse ein wichtiger Baustein einer gut geplanten Darmbehandlung.
Ich unterstütze dich auch gern bei der Darmsanierung deines Hundes mit einer individuellen Betreuung.
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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin.
Mein Herzenswunsch? Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben.