Magen-Darm-Probleme beim Hund: Wie Bitterstoffe ihm helfen

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Magen-Darm-Probleme beim Hund: Wie Bitterstoffe ihm helfen
Magen-Darm-Probleme beim Hund: Wie Bitterstoffe ihm helfen

Frisst dein Hund von sich aus Löwenzahn? Wahrscheinlich nicht! Das ist aber sehr schade, denn Bitterstoffe werden in der Hundefütterung leider etwas vernachlässigt.


Ich möchte dir in diesem Artikel zeigen, warum Bitterstoffe wichtig sind, wann sie deinem Hund helfen und wie du sie ganz leicht füttern kannst.

Warum die Geschmacksvorlieben deines Hundes wichtig sind

Dein Hund ist genetisch darauf programmiert, bestimmte Geschmacksrichtungen zu bevorzugen, die ihm signalisieren, dass ein Nahrungsmittel für ihn geeignet ist. Seine natürliche Vorliebe für Fleisch und Fett, aber auch für Süßes ist bei ihm angeboren.

 

Dennoch kannst du bei deinem Hund beobachten, dass er von sich aus bestimmte Kräuter auswählt oder Beeren von den Sträuchern pflückt.


Bitterstoffe sind chemische Verbindungen, die – wie der Name schon sagt -  einen bitteren Geschmack haben und in verschiedenen Pflanzen und Lebensmitteln vorkommen

 

Sie schützen Pflanzen gegen Fraßfeinde, können aber auch auf giftige Stoffe hinweisen, wie z.B.das Cucurbitacin in zu alten Zucchini, Kürbissen oder Gurken. Dass dein Hund eine Abneigung gegen Bitteres hat, soll ihn also vor einer potenziellen Vergiftung schützen.

Die Rolle von Bitterstoffen in der Hundeernährung

Bitterstoffe bieten verschiedene gesundheitliche Vorteile:


Sie regen den Appetit an und bringen die Produktion vom Magensaft ins Rollen. Auch die Galle wird durch Bitterstoffe dazu animiert, mehr Saft zu produzieren, während die
Bauchspeicheldrüse mehr Verdauungsenzyme produziert. Sogar die Speichelproduktion steigt.

 

Die Verdauung wird also auf allen Ebenen angeregt. Das kann z.B. für ältere Hunde, deren Magensäureproduktion zurückgegangen ist, oder bei denen die Verdauung etwas langsamer läuft, eine große Hilfe.

 

Eine bessere Verdauung fördert die  Aufnahme aller Nährstoffe. Da unter anderen Vitaminen und Mineralstoffen auch die Aufnahme von Eisen und Vitamin B12 verbessert wird, wirken sich Bitterstoffe auch bei Blutbildungsstörung positiv aus.


Bitterstoffe können auch zur besseren Zahn- und Mundgesundheit beitragen. Sie regen die Speichelproduktion an, so erhöht sich auch die Menge der enthaltenen Enzyme und antibakteriellen Substanzen, die Nahrungsreste und Bakterien neutralisieren. Dadurch sinkt das Risiko für die Entstehung von Zahnbelag.

Wie Bitterstoffe wirken

Bitterstoffe wirken, sobald sie im Maul deines Hundes sind. Dort befinden sich auf dem Zungengrund bestimmte Papillen, die den bitteren Geschmack wahrnehmen und an alleweiteren Schleimhäute im Organismus weiter „melden“.

 

So wird also durch den bloßen Maulkontakt eine kaskadenartige Reaktion ausgelöst, die zur Steigerung der Sekretion aller Verdauungsdrüsen und zu einer erhöhten Magen- und Darmmotilität führt.


Es ist also ganz wichtig, dass dein Hund die Bitterstoffe mit der Zunge berührt.


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Wie du das Futter deines Hundes mit Bitterstoffen anreicherst

Bitterstoffe sind in einigen Gemüse- und Salatsorten enthalten, wie z.B.

  • Brokkoli
  • Chicorée
  • Zucchini
  • Radicchio
  • Ruccola
  • Artischocke

Hiermit kannst du deinem Hund ganz einfach Bitterstoffe für den täglichen Bedarf füttern.


Mein Tipp: Da Hunde in der Regel Bitterstoffe nicht mögen, kannst du sie zur besseren Akzeptanz mit etwas süßem Obst mischen.


Sollte er aber aus therapeutischen Gründen mehr davon benötigen, dann sind bitterstoffhaltige Kräuter besser geeignet:

 

  • Löwenzahn wirkt appetitanregend und fördert den Gallefluss. So werden die Blätter
    und Wurzel bei Erkrankungen von Leber und Galle eingesetzt. Bekannt ist der
    Löwenzahn auch für seine diuretische Wirkung.

    Du kannst ihn mit dem Gemüsebrei mischen oder auch als Tee, Pulver oder Frischsaft verabreichen.
  • Enzian: Der gelbe Enzian fördert die Durchblutung der Schleimhäute. Durch seinen sehr hohen Bitterwert wirkt er stark verdauungsfördernd, indem die Produktion von
    Speichel, Magen- und Pankreassaft sowie Galle aktiviert wird. Das Kraut ist ganz
    besonders bei Hunden mit zu geringer Magensaftproduktion zu empfehlen.

    Du kannst deinem Hund Enzian als Tee, Pulver oder Tinktur geben.
  • Wegwarte: Sie wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Hier wird Tee aus der
    Wurzel zubereitet.

  • Das Tausendgüldenkraut hat eine ähnliche Wirkung und wird als Tee oder Tinktur eingesetzt.

  • Engelwurz wird als Tee, Pulver und Tinktur bei Appetitlosigkeit, Blähungen und leichten krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.

Es gibt verschiedene Präparate, die bitterstoffhaltige Kräuter und Pflanzen kombinieren.

Aber sind Bitterstoffe für deinen Hund immer empfehlenswert?

In vielen Fällen sind Bitterstoffe in geringen Mengen unbedenklich.

 

Aber Vorsicht: Bitterstoffe dürfen bei der Übersäuerung des Magens, Magengeschwüren und Bauchspeicheldrüsenentzündungen (Pankreatitis) nicht gefüttert werden. Bei diesen Erkrankungen ist eine Anregung der Verdauungssäfte ausdrücklich unerwünscht!

 

 

Absolutes NO GO: Es wird immer wieder empfohlen, Bitterstoffe einzusetzen, um unerwünschtes Verhalten wie Möbelstücke oder Schuhe anknabbern zu unterbinden. Das ist eine Form der Bestrafung, die unter ethischen Gesichtspunkten nicht vertretbar ist und bei deinem Hund unnötig viel Stress verursachen wird.
 
Fazit: Es ist in den meisten Fällen sinnvoll, deinem Hund Lebensmittel mit Bitterstoffen in geringen Mengen zu füttern. Der Gallenfluss wird angekurbelt, so bleibt seine Verdauung –und insbesondere seine Fettverdauung – in Schwung.


Sollte dein Hund bereits Verdauungsbeschwerden haben, so lass dich besser professionell beraten.


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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

 
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