Dein Hund hat oft Durchfall?

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Dein Hund hat Durchfall? Lass uns darüber sprechen.

Eine der häufigsten Ursachen für den Tierarztbesuch ist Durchfall. Manchmal ist die Ursache schnell gefunden und der Spuk bald wieder vorbei. Wenn dein Hund aber schon länger weichen Kot absetzt, Bauchschmerzen und Blähungen hat, dann weißt du, wie beschwerlich die Reise sein kann, bis der Übeltäter gefunden wurde und eine Therapie dauerhaft Erfolg hat.

 

Das ist nicht nur unangenehm, das hat auch weitreichende Folgen für das gesamte Immunsystem. Denn heute wissen wir um die zentrale Rolle, die der Darm für die Abwehr spielt. Schließlich befinden sich dort 70% der Immunzellen!

 

Deshalb ist es wichtig, anhaltenden Durchfall nicht hinzunehmen und – auch wenn es nicht zu den angenehmen Aspekten des Zusammenlebens mit deinem Hund gehört – genauer hinzuschauen.

Was ist denn eigentlich Durchfall?

Durchfall (Diarrhoe) ist keine Erkrankung im eigentlichen Sinne und auch nicht zwangsläufig ein Zeichen dafür, dass der Magen-Darm-Trakt erkrankt ist.

 

Diarrhoe ist dadurch gekennzeichnet, dass dein Hund häufiger Kot absetzt als sonst, wobei die Konsistenz des Kots weicher als normal ist. Dabei können Beimengungen von Blut, Schleim oder unverdauter Nahrung vorkommen.

 

Hier siehst du schon, dass diese Definition nicht sehr genau ist und etwas Raum für Interpretation zulässt. Umgekehrt stimmt aber auch, dass etwas dünner, breiiger Kot kein Durchfall ist, solange Menge und Häufigkeit des Kotabsatzes „normal“ bleiben. Kein Grund zur Panik also, wenn die Hinterlassenschaften deines Hundes nicht immer gleich aussehen und an dem einen oder anderen Tag etwas weicher sind.

 

Allerdings solltest du bei einem Welpen nicht zu lange einfach nur beobachten. Die erste Folge von Diarrhoe ist ein Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, der (vor allem bei Welpen) lebensbedrohlich sein kann.


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Dein Hund hat oft Durchfall?
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Durchfall ist nicht gleich Durchfall

Auch wenn das Ergebnis gleich aussieht, entsteht Durchfall auf verschiedene Art und Weise. Doch wo liegen die Unterschiede?Schauen wir etwas genauer hin, um zu verstehen, woher die zusätzliche Flüssigkeit kommt, die den Kot weicher oder sogar wässrig macht. 

  • Die osmotische Diarrhoe

Hierbei strömt Wasser vom Organismus deines Hundes durch seine Darmschleimhaut in den Darm hinein, so dass sich der Darminhalt verflüssigt.

 

Dies geschieht, wenn sich zu viele Stoffe im Darm befinden, die Flüssigkeit binden. Sie „ziehen“ also das Wasser regelrecht aus dem Organismus über die Darmwand in das Darminnere.

 

Die Stoffe können zum Beispiel Fette oder schwerverdauliche Futtermittel sein, also alles, was dein Hund „nicht gut verträgt“. Ein abrupter Futterwechsel kann bei empfindlichen Hunden ebenfalls die Ursache für osmotische Diarrhoe sein: Der Darm muss sich erstmal an das neue Futter gewöhnen. In dieser Anpassungszeit bleiben zu viele Nahrungsbestandteile im Darm und „ziehen das Wasser an.“ Auch Medikamente können eine solche Wirkung haben.

 

Durch die erhöhte Flüssigkeitmenge im Darm wird der Kot logischerweise dünn und wässrig, und das Kotvolumen steigt.  

  • Die sekretorische Diarrhoe

Diese Form der Diarrhoe entsteht, wenn verhältnismäßig mehr Wasser und Salze abgesondert als wieder aufgenommen werden.

 

Eine häufige Ursache hierfür sind entzündliche Prozesse an der Darmschleimhaut, verursacht durch Viren, Bakterien, Allergien, Diätfehler... Hierdurch wird entzündliche Flüssigkeit von der Darmschleimhaut ins Darminnere abgesondert. Auch in diesem Fall wird der Kot voluminös und wässrig. Eine weitere Form ist die exsudative Diarrhoe, die entsteht, wenn die Darmschleimhaut aufgrund einer Entzündung kein Wasser und Elektrolyte absondert, sondern Gewebsflüssigkeit, Serumproteine oder auch Blut. Dabei ist die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut erhöht und es befinden sich oft Blut und Schleim im Kot.

 

Zusammenfassend: Bei der osmotischen Diarrhoe wird zuviel Flüssigkeit vom Organismus in den Darm gezogen. Bei der sekretorischen bzw. exsudativen Diarrhoe wird zuviel Flüssigkeit von der Darmschleimhaut produziert.

 

Es wird immer wieder geraten, den Hund bei Durchfall fasten zu lassen. Logischerweise ist das nur bei der osmotischen Diarrhoe sinnvoll, weil man durch die Nahrungskarenz vermeidet, dass schwer verdauliche Stoffe im Darm verbleiben. So strömt auch kein Wasser aus dem Organismus in den Darm: Der osmotische Durchfall wird hierdurch (leichter) gestoppt.

 

Das ist auch der Sinn der berhühmten Schonkost, die deinem Hund bei einer osmotischen Diarrhoe helfen wird.

Was ist die beste Schonkost bei Durchfall?

Hierzu wirst du verschiedene Meinungen lesen und hören. Reis ja oder nein? Mageres Fleisch oder lieber Hüttenkäse?

 

Worauf es wirklich ankommt: Die Schonkost sollte fettarm und leicht verdaulich sein.

 

Mein ganz einfacher Vorschlag:  Hühnerbrust, Möhren und Reis

  • Die Hühnerbrust wird gekocht (nicht gebraten),
  • Dazu Möhren, ebenfalls gekocht und
  • Reis: Wähle am besten Milchreis oder Rundreis und koche ihn in viel Wasser, bis er sehr matschig ist.

Spezial-Tipp: Congee!

 

Hierzu brauchst du Rundreis, einen großen Top und… Zeit. Du lässt eine Tasse Reis mit der zehnfachen Menge Wasser einmal aufkochen. Dann reduzierst du die Hitze auf ein Minimum und lässt 3 Stunden köcheln. Fertig ist die bekömmliche Reissuppe!

 

Congee ist leicht verdaulich und perfekt für die Schonkost.

 

Wenn dein Hund sich nur etwas großzügig am Kompost bedient hat, oder verdorbene Essensreste auf der Straße „erbeutet“ hat, dann wird er nach wenigen Tagen wieder fit sein.

 

Sollte der Durchfall andauern oder immer wieder vorkommen, dann solltest du nach den Ursachen suchen und dir professionelle Hilfe holen. Auch wenn dein Hund ansonsten munter und fröhlich erscheint.

 

Denn mit dem Darm deines Hundes ist nicht zu spaßen: Seine Gesundheit ist die beste Garantie für ein starkes, widerstandfähiges Immunsystem.

INFO: Darmgesund - Darmsanierung mit System



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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

 
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