Dein Hund hat Leishmaniose – Wie du sein Immunsystem richtig unterstĂŒtzt

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Diagnose EPI: Was tun?
Leishmaniose: Immunsystem stÀrken ja oder nein?

Leishmaniose: Eine Diagnose, die Angst macht

Das liegt einerseits daran, dass sie sich bei deinem Hund über viele Jahre im Verborgenen entwickeln kann, andererseits auch daran, dass sie leider nicht heilbar ist.

 

Dazu kommt, dass immer mehr Erkenntnisse über die Erkrankung und über ihre Behandlung gewonnen werden, sodass nicht mehr alles 100%ig stimmt, was vor einigen Jahren noch galt. Das führt verständlicherweise zur enormen Verwirrung, insbesondere dann, wenn die Tierärzte selbst sich nicht einig sind.

 

Was die schulmedizinische Behandlung angeht, gibt es keine klaren Richtlinien. Umstritten ist auch, ob das Immunsystem von Hunden mit Leishmaniose gestärkt werden soll. Hilft es ihnen oder macht es im Gegenteil alles nur noch schlimmer?

 

Auf diesen letzten Aspekt möchte ich in diesem Artikel für dich eingehen.

 

Warum ist Leishmaniose so schwierig zu behandeln?

Die Leishmaniose ist eine Erkrankung, die durch Parasiten verursacht wird und sich auf verschiedene Organe des Hundes auswirkt. Das erklärt, warum es unterschiedliche Formen der Leishmaniose gibt:

  • Die kutane Leishmaniose betrifft die Haut: Dadurch entstehen die sog.  „Brillenbildung“, die ausgefransten Ohren, die stark verhornte und schuppige Haut, der verkrustete Nasenspiegel und die abnormal langen Krallen, die das äußere Erscheinungsbild der Krankheit prägen.
  • Die viszerale Leishmaniose betrifft die Organe, insbesondere die Nieren, die Leber, die Milz und den Darm.

  • Bei der mukokutanen Leishmaniose sind die Schleimhäute im Maul-, Genital- und Nasenbereich betroffen.

 

Schulmedizinisch gibt es drei Behandlungsmöglichkeiten:

  • Leishmanizide Medikamente mit dem Ziel, die Erreger abzutöten. Hierzu zählen Glucantime® und Miltefosin®. Wann diese Präparate eingesetzt werden, sollte sorgfältig überlegt sein, da die Erreger bei wiederholtem Einsatz immer weniger reagieren.

  • Leishmanistatische Medikamente, mit dem Ziel das Wachstum der Erreger zu hemmen. Hierzu zählt das Allopurinol. Bei dieser Behandlung ist unbedingt auf eine purinarme Fütterung zu achten.

  • Immunmodulatoren wie Leisguard®, die einen besonderen Teil des Immunsystems stärkt.

Ob und welche Präparate bei klinisch unauffälligen Hunden anzuwenden sind: Darüber sind sich Tierärzte uneinig. Doch Spezialisten raten davon ab, den Leishmaniose-Titer als alleiniges Entscheidungskriterium für die Behandlung heranzuziehen.

Ich zitiere hier Herrn Dr. Nauke: „Das alleinige Vorhandensein eines Titers ist keine therapeutische Indikation“.

 

Festzuhalten ist: Kein Medikament ist in der Lage, die Leishmanien komplett zu eliminieren.


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Immunsystem: StÀrken oder nicht?

Da das Immunsystem sehr komplex ist, müssen wir etwas tiefer einsteigen, um diese Frage beantworten zu können.

 

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Immunsystem nach seinen Funktionen zu unterscheiden, wie z.B. angeborenes und erworbenes Immunsystem oder spezifische und unspezifische Abwehr.

Was die Behandlung der Leishmaniose angeht, ist der Unterschied zwischen humoralen und zellulärer Immunantwort wichtig.

  • Die humorale Immunantwort setzt ein, wenn sich die Erreger im Blut befinden. An diesem Prozess sind u.a. Antikörper beteiligt. Hier entwickeln sich TH2-Helferzellen. Diese Immunantwort zu stärken, ist bei Hunden mit Leishmaniose nicht sinnvoll.

  • Die zelluläre Immunantwort setzt ein, wenn Erreger die Zellen infiziert haben. Hier entwickeln sich TH1-Helferzellen. Das ist die Art der Immunantwort, die bei Hunden mit Leishmaniose gestärkt werden soll.

Hunden, bei denen die humorale Immunreaktion über die TH2-Helferzellen aktiv ist, produzieren viele Antikörper, die sie aber leider nicht schützen. Sie haben nur für die Diagnostik eine Bedeutung. Bei diesen Hunden sind die Verläufe schwerer als bei Hunden mit einer TH1-Immunreaktion.

 

Deshalb ist es wichtig, die TH1-Helferzellen und somit die zelluläre Immunantwort zu unterstützen.

Wie die Naturheilkunde dabei helfen kann

Unter den immunstimulierenden Pflanzen ist es also entscheidend, solche auszuwählen, die gezielt die TH1-Immunantwort aktivieren. 

 

  • Artemisia annua

Es gibt inzwischen verschiedene Studien, die die leishmanizide Wirkung der Artemisia annua Pflanze belegen. Zudem ist inzwischen bekannt, dass Artemisia annua die TH1-Immunantwort stimuliert.


Deshalb wird sie immer häufiger und effektiv in der Behandlung von Leishmaniose eingesetzt.

 

  • Vitalpilze

Es gibt einige Vitalpilze, die die Immunantwort in Richtung TH1 verschieben und diese Form der Abwehr stärkt, allen voran der berühmte Reishi-Pilz.

 

  • Adaptogene Pflanzen

Unter den adaptogenen Pflanzen favorisieren vor allem Ashwagandha und Rhodiola die bei Leishmaniose gewünschte TH1-Immunantwort.

 

Du kannst im Alltag sehr viel fĂŒr deinen Hund tun

Was du für deinen Hund tun kannst, wenn er an Leishmaniose erkrankt ist

  • Achte auf eine Fütterung mit hochwertigen Proteinen, Omega-3 und Antioxidantien. Natürlich sollte der Futterplan so erstellt werden, dass dein Hund alle Nährstoffe bekommt, die er braucht. Wenn die Nieren betroffen sind, sollte dies natürlich berücksichtigt werden. Bei Allopurinol-Behandlung muss das Futter purinarm sein.
  • Gönne deinem Hund ausreichend Ruhe und Schlaf. Das bedeutet nicht, dass du ihn in Watte packst, sondern dass du seine Ruhephase förderst und darauf achtest, dass er nicht gestört wird.

  • Vermeide möglichst häufige und andauernde Stresssituationen

  • Vermeide Toxine, so gut es geht

  • Imfpungen aktivieren die Th2-Immunantwort!

 

Die Frage, ob das Immunsystem bei Hunden mit Leishmaniose gestärkt werden sollte oder nicht, lässt sich also nicht mit Ja oder Nein beantworten, da muss man sehr genau hinschauen. Das bedeutet, dass du immer überlegen solltest, ob das eine oder andere Präparat für deinen Hund wirklich sinnvoll ist und gut gemeinte Tipps sorgfältig überprüfst..

Denn bei Leishmaniose wie bei allen chronischen Erkrankungen spielt die Stärkung das Immunsystem  eine bedeutende Rolle und wird die gesamte Behandlung deines Hundes und seine Lebensqualität positiv beeinflussen. Damit seine Augen strahlen!


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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

 
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