Sodbrennen beim Hund: BARF, Dose oder Trockenfutter?

4 Views
Frühjahrs-Allergien bei Hunden
Sodbrennen beim Hund
Merken

Immer mehr Hunde leiden unter Sodbrennen. Sie schmatzen Tag und Nacht, müssen oft aufstoßen, fressen hektisch Gras, lecken pausenlos ihr Bettchen, sich selbst oder ihre Menschen. Es geht ihnen einfach schlecht.

 
Meistens wird bei den ersten Anzeichen von Sodbrennen die Magensäure mit aller Kraft (und vor allem mit Magensäureblockern) bekämpft. Sie gilt nach wie vor als „Feind Nr. 1“.
 
Ist es wirklich so?
 
Mit einer gesunden Fütterung von Beginn an kannst du verhindern, dass dein Hund Sodbrennen bekommt.
 
Wenn es bei deinem Hund leider schon so weit ist, kannst du seine Fütterung so anpassen, dass es ihm mit einer entsprechenden begleitenden Behandlung wieder gut geht.
 
In diesem Artikel möchte ich dir erklären, wie du es angehen kannst, damit es deinem Hund wieder gut geht.

Warum hat dein Hund Sodbrennen?

Stell dir den Magen deines Hundes wie einen Mixer vor: Er zerkleinert das Futter und mischt es mit Magensaft. Darüber liegt die Speiseröhre, eine Rutsche, durch die das Futter vom Maul in den Magen gelangt.

 

Dazwischen sitzt der untere Speiseröhrenschließmuskel (LES = Lower Esophageal Sphincter). Dieser „Türsteher“ lässt Futter nur in eine Richtung passieren – nach unten – und hält den Rückweg normalerweise verschlossen.


RATGEBER (0 €)


DarmGesundheit Ratgeber
Meine 5 besten Tipps bei Darmbeschwerden
Inkl. Tee-Rezept bei akutem Durchfall und Darmchecklist.

Jetzt herunterladen


Warum kommt also Magensäure nach oben?

Der Türsteher ist nicht ständig auf Hochspannung. Mehrmals am Tag gönnt er sich ultrakurze „Arbeitspausen“. Im Fachjargon heißen sie Transient Lower Esophageal Sphincter Relaxations (TLESR) und sind ganz normal. Sie sind sogar wichtig, z. B. damit dein Hund Luft aufstoßen kann.

 

Problematisch wird es, wenn diese Pausen zu häufig auftreten oder wenn der Schließmuskel sich außerhalb dieser Pausen öffnet. Dann steigt das Risiko, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt.


Sodbrennen bedeutet dabei nicht automatisch „zu viel Säure“, sondern dass sich Säure am falschen Ort befindet: nämlich in der Speiseröhre. Anders als der Magen ist sie nicht durch Schleim vor Säurenangriffen geschützt. Deshalb können schon ganz kleine Mengen stark brennen.

Wie stark es brennt, hängt von der Konzentration der Magensäure ab. Aber ob bei deinem Hund Reflux auftritt, hat andere Gründe, z. B. die übermäßige Dehnung des Magens.

Trockenfutter, Dose, BARF: Bei welchem Futter dehnt sich der Magen am stärksten?

Ein gesunder Hundemagen kann sich auf etwa 10 % seines Körpergewichts dehnen (beim Menschen sind es ca. 4 %). Als früherer Beutefresser ist dein Hund ein „Schlinger“ und darauf ausgelegt, große Mengen in kurzer Zeit aufzunehmen.

Der Magen domestizierter Hunde ist zwar noch genauso dehnbar wie der von Wölfen, aber durch die regelmäßige Fütterung nicht mehr routinemäßig Extremfüllungen ausgesetzt. Zu große oder schlecht zusammengesetzte Rationen können deshalb zu einer übermäßigen Magendehnung führen.

Lass uns schauen, welchen Einfluss die verschiedenen Fütterungsformen auf das Refluxrisiko ausüben.

BARF nach dem Beuteprinzip

Bei BARF nach dem Beuteprinzip frisst der Hund Fleisch, Sehnen, Haut, Fett, Knochen und Blut mit etwas Gemüse und Obst. Die Menge an Kohlenhydraten ist dabei auf ein Minimum reduziert.


Im Magen entsteht daraus ein kompakter, schwerer Nahrungsballen, der im Magenboden liegt. Er drückt kaum auf den Mageneingang, was das Refluxrisiko senkt.

Wichtig: BARF bedeutet nicht automatisch, dass die Ration sehr eiweißreich ist. In vielen Fällen liegt der Eiweißgehalt sogar unter dem von manchen Trockenfuttersorten.

Trockenfutter

Es wird als perfekt zusammengesetzt angepriesen, ist aber eine Hauptursache bei der Entstehung von Sodbrennen.


Das liegt daran, dass

  • es im Magen nur nach und nach mit Flüssigkeit durchzogen wird,

  • es ungleichmäßig im Magen aufquillt und

  • es zunächst eher oben in der Nähe des Mageneingangs schwimmt.

Damit steigt das Refluxrisiko.

 

Hier findest du sofort umsetzbare Schritte: „Sodbrennen beim Hund: Was ihm wirklich hilft“ 

Dosenfutter

Dosenfutter ist meist wasserreich und püriert.

  • Es verteilt sich gleichmäßig im Magensaft und lässt sich relativ schnell zersetzen.

  • Es kommt nicht zur abrupten Volumenzunahme wie beim Aufquellen von Trockenfutter.

Allerdings wird die Futtermasse schnell „durchmischt“ und die Magensäure kann leicht in Richtung Mageneingang gelangen, vor allem wenn der Hund sich direkt nach der Fütterung hinlegt oder herumtobt.

Hoher Anteil an Kohlenhydraten

Gekochte Kohlenhydrate (Reis, Nudeln, Kartoffeln) sind leichter als Fleisch. Sie schwimmen länger oben oder lagern sich nur schichtweise ab.

 

Stärke wird zudem schnell zersetzt, was Gasbildung fördern kann. Bei größeren Mengen steigt also das Refluxrisiko.

Vergleichstabelle: BARF, Dosenfutter, Trockenfutter – Refluxrelevante Eigenschaften

 

 

BARF (Beuteprinzip)

Dosenfutter

Trockenfutter

Lage des Futters im Magen

Kompakt und wasserreich. Sinkt in den Magenboden.

Mischt sich gleichmäßig mit Magensaft.

Quillt ungleichmäßig, schwimmt eher oben.

Kontakt zum Speiseröhrenschließmuskel

Gering

Mittel

Hoch

Volumenverhalten

Relativ stabil; keine plötzliche Volumenzunahme.

Konstant; keine Quellspitzen

Zunahme durch Aufquellen + Luftbindung → frühe Dehnung

Magenentleerung

Kurz–mittel

Kurz–mittel; i. d. R. flottere Entleerung.

Mittel–lang; besonders bei hoher Stärkelast

Gasbildung/Gärung

Niedrig (abhängig von Beilagen).

Niedrig–mittel.

Eher hoch

 

Nach dem Fressen sollst du ruhen… oder doch lieber 1000 Schritte tun?

Oft hört man, Hunde sollten nach dem Fressen ruhen.


Tatsächlich begünstigt Liegen (besonders in Seiten- oder Rückenlage) den Rückfluss, weil der Mageninhalt leichter gegen den Schließmuskel drückt.

  • Im Stehen hilft die Schwerkraft, dass der Mageninhalt unten bleibt.

  • Ein gemütlicher Spaziergang von 20 bis 30 Minuten nach der Mahlzeit unterstützt die Magenentleerung.

  • Für die anschließende Ruhe ist eine leicht erhöhte Liegeposition günstig, z. B. auf einem leicht schrägen Hundebett. Bei kleinen Hunden reicht oftmals ein Kissen.

Fleischfütterung: Gut oder schlecht bei Sodbrennen?

Wie viel Fleisch soll dein Hund fressen? Es kommt natürlich darauf an, ob er gesund ist oder bereits unter Sodbrennen leidet. Es hängt ebenfalls davon ab, wie viel Fleisch in seiner aktuellen Ration enthalten ist.

 

Warum tierisches Eiweiß für deinen Hund unverzichtbar ist, lies du in diesem Blog-Artikel.

Zu viel Eiweiß

Sehr eiweißreiche Mahlzeiten regen kurzfristig die Magensäureproduktion stark an. Bei empfindlichen Hunden kann das Sodbrennen und Schleimhautreizungen begünstigen.

Typische Beispiele für solche Mahlzeiten sind:

  • sehr hoher Anteil an reinem Muskelfleisch ohne Ausgleich durch Gemüse, Kohlenhydrate oder Fett,

  • zusätzlich große Mengen an Milchprodukten wie Quark, Hüttenkäse oder Joghurt,

  • aufgewertetes“ Fertigfutter durch eine extra Portion Fleisch,

  • zusätzliche eiweißreiche Snacks wie z. B. getrocknetes Fleisch.

Langfristig ist eine ausgewogene Ration mit Eiweiß, Gemüse & Obst, moderatem Fettgehalt  und etwas Kohlenhydraten sinnvoll, um überschüssige Säure zu puffern und den Magen nicht dauerhaft zu überlasten.

Zu wenig Eiweiß

Eine starke Eiweißreduktion führt dazu, dass der Magensäuregehalt im Magensaft sinkt. Die Eiweißverdauung wird dadurch erschwert. Darüber hinaus werden Keime nicht mehr zuverlässig von der Magensäure abgetötet.

 

Bei zu wenig Magensäure (Hypochlorhydrie) steigt das Risiko für bakterielle Überwucherung im Magen-Darm-Trakt (SIBO). Weiterhin kann das schlecht aufgeschlossene Eiweiß nicht gut im Darm verdaut werden, was zu Problemen an der Darmschleimhaut führt.

Welche Folgen eine gereizte Darmschleimhaut für die Gesundheit deines Hundes hat, erfährst du im Artikel: Chronische Darmentzündungen: IBD und Leaky Gut

Zusammenhang mit Reflux

  • Bei zu viel Eiweiß verweilt das Futter länger im Magen: höheres Refluxrisiko
  • Bei zu wenig Eiweiß befindet sich zu wenig Säure im Magen, das Futter wird zu langsam zerkleinert. So bleibt das Futter ebenfalls zu lange im Magen und übt Druck aus.

  • Fleischarmes Futter + viele Kohlenhydrate führen zur Gärung des Futters im Magen. Die Gase begünstigen das Aufstoßen, teilweise mit etwas Flüssigkeit (Mikro-Reflux).   

Mehr Fleisch hilft deinem Hund oft – aber vorsichtig steigern

Manche Hunde bekommen bei Sodbrennen immer weniger Fleisch in der Hoffnung, dass die gedrosselte Magensäureproduktion eine Erleichterung bringt.


Allerdings bleiben bei zu wenig Säure die Beschwerden oft unverändert. In solchen Fällen bringt eine schrittweise Eiweißsteigerung oft die Wende. Der Regelkreis, der die Magensäureproduktion steuert,  braucht Tage bis Wochen, um sich anzupassen.

Praxis-Tipps bei Eiweißsteigerung

Jeder Hund reagiert auf seine Art, doch hier sind einige Grundregeln, die die Anpassung zu etwas mehr Fleisch erleichtern werden.

  • Füttere leicht verdauliche Eiweißquellen (mageres Geflügel, Fisch)

  • Steigere die Menge alle 4–7 Tage um 10–15 %

  • Es kann sinnvoll sein, die Tagesration auf mehrere kleine Mahlzeiten aufzuteilen

  • Halte den Fettgehalt moderat bzw. steigere ihn ebenfalls langsam.

     

Beobachte gut, wie dein Hund reagiert, um diese Schritte noch individueller zu gestalten.

Der Darm deines Hundes leidet mit

Wenn es im Magen nicht funktioniert, kann es im Darm nur schiefgehen. Bleibt Futter zu lange „unfertig“ im Mixer, erreicht es den Darm schlecht vorbereitet. Alle Verdauungsprozesse sind gestört, die Schleimhaut und das Mikrobiom tragen dann die Konsequenzen.


Der Körper deines Hundes kann vieles lange ausgleichen. Doch auch wenn er keinen Durchfall hat, kannst du davon ausgehen, dass seine Magenprobleme langfristig Darmbeschwerden verursachen werden.

Umgekehrt schickt ein gereizter Darm über den Vagusnerv Bremssignale an den Magen. Dadurch arbeitet dieser langsamer, entleert sich später und produziert weniger Säure. Wenn der Zustand länger andauert, verschärfen sich die Beschwerden sowohl im Magen als auch im Darm.

Behalte deshalb den Darm deines Hundes gut im Blick, auch wenn er keine offensichtlichen Symptome zeigt. 



Du möchtest eine professionelle Darmsanierung bei deinem Hund selbständig durchführen?



Lust auf mehr Hundegesunheit?

In meinem Sonntagsbrief bekommst du jede Woche einfache Rezepte, hilfreiche Gesundheitstipps und spannende Geschichten aus meiner Praxis direkt ins Postfach.

Klick hier und trag dich kostenlos ein!


Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 


Du hast Fragen?

Hier findest du dir wichtigsten Antworten.

 

Wie erkenne ich Sodbrennen bei meinem Hund?
Typische Anzeichen sind häufiges Schmatzen, Lecken (an sich selbst oder Gegenständen), Aufstoßen, Grasfressen, Unruhe, vermehrtes Schlucken oder morgendliches Erbrechen von gelblichem Schaum.

Ist Sodbrennen beim Hund durch „zu viel Säure“ verursacht?
Oft liegt es nicht an einer übermäßigen Säureproduktion, sondern daran, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt (Reflux).

Verursacht viel Fleisch automatisch Sodbrennen?
Nicht unbedingt. Sehr eiweißreiche Mahlzeiten können die Säureproduktion kurzfristig erhöhen und Beschwerden verstärken. Deshalb ist es wichtig, dass das Futter deines Hundes auf ihn abgestimmt wird.

Begünstigen bestimmte Futterarten das Entstehen von Sodbrennen?
Ja. Trockenfutter kann durch Aufquellen und Gasbildung das Risiko erhöhen, während BARF oder gekochte Frischfütterung den Magen weniger belasten. Auch kohlenhydratreiche Rationen können problematisch sein.

Hilft ein Mini-Snack vor dem Schlafengehen?
Bei manchen Hunden ja. Ein leichter, magenfreundlicher Snack (z. B. etwas gekochtes Hühnchen) kann nächtliches Sodbrennen mindern. Bei anderen kann es Beschwerden verschlimmern, daher ausprobieren.

Soll mein Hund nach dem Fressen ruhen oder sich bewegen?
Ein kurzer, ruhiger Spaziergang (20–30 Minuten) nach dem Fressen unterstützt die Magenentleerung und senkt das Refluxrisiko.

Wie beeinflusst der Fettgehalt das Sodbrennen?
Sehr fettreiche Mahlzeiten verzögern die Magenentleerung und können Reflux verstärken.

Kann Stress Sodbrennen auslösen?
Ja. Stress verändert die Magen-Darm-Motorik und kann Magensäure-Reflux begünstigen.

 

Glossar

 

BARF (Beuteprinzip)
Fütterung mit rohem Fleisch, Knochen, Innereien und pflanzlichen Anteilen – orientiert an der natürlichen Beutezusammensetzung von Wildhunden.

Eiweiß (Protein)
Nährstoff aus Aminosäuren, wichtig für Muskelaufbau, Enzyme und viele Körperfunktionen; regt die Magensäureproduktion an.

Gärung / Gasbildung
Abbau von Kohlenhydraten durch Bakterien, bei dem Gase entstehen; kann den Magen aufblähen und Reflux begünstigen.

Gastrin
Hormon, das im Magen freigesetzt wird und die Produktion von Magensäure steigert.

Hypochlorhydrie (zu wenig Magensäure)
Zustand, bei dem der Magen zu wenig Salzsäure produziert – erschwert die Eiweißverdauung und begünstigt Keimwachstum.

Kardia (Mageneingang)
Der Bereich, in dem die Speiseröhre in den Magen mündet; liegt direkt hinter dem LES.

Magendehnung
Ausdehnung des Magens durch Futter oder Flüssigkeit; starker Druck kann den LES belasten und Reflux fördern.

Magenentleerung
Transport des zerkleinerten Nahrungsbreis aus dem Magen in den Dünndarm.

Nahrungsballen / Nahrungsbrei

  • Nahrungsballen: Festere, kompakte Masse aus grob zerkleinertem Futter (z. B. Fleisch, Knochen), die sich im Magenboden sammelt und nach und nach durch Magensaft zersetzt wird.

  • Nahrungsbrei (Chymus): Halbflüssige Mischung aus zerkleinertem Futter und Magensaft, die in den Dünndarm weitergeleitet wird.
    💡 Der Nahrungsballen ist die Vorstufe, der Nahrungsbrei das Endprodukt im Magen.

Reflux / Sodbrennen

  • Reflux: Rückfluss von Magensäure oder Mageninhalt in die Speiseröhre.

  • Sodbrennen: Symptom, das entsteht, wenn die aufgestiegene Säure die Schleimhaut der Speiseröhre reizt – meist als Brennen empfunden.
    💡 Reflux ist der Vorgang, Sodbrennen das mögliche Gefühl. Reflux kann auch ohne Sodbrennen auftreten („stummer Reflux“).

TLESR (Transiente LES-Relaxationen)
Kurzzeitige, normale Entspannungen des unteren Speiseröhrenschließmuskels (LES – Lower Esophageal Sphincter), die z. B. zum Aufstoßen von Luft dienen – können aber auch Reflux ermöglichen.

Unterer Speiseröhrenschließmuskel (LES – Lower Esophageal Sphincter)
Ringförmiger Muskel am Übergang von der Speiseröhre zum Magen, der den Rückfluss von Mageninhalt verhindert.

FAQ

 

FAQ: Häufige Symptome von Sodbrennen – Wie erkennen ich Sodbrennen

1) Ist Sodbrennen beim Hund immer „zu viel Säure“?
Nein. Meist ist es Säure am falschen Ort. Dehnung des Magens und kurze LES-Pausen lassen geringe Mengen Magensaft/Pepsin nach oben – das reicht zum Brennen.

2) Was hat die Futterart mit Reflux zu tun?
Volumen, Dichte und Lage im Magen unterscheiden sich: Trockenfutter quillt und bleibt anfangs eher oben (Nähe Mageneingang); BARF bildet eher einen kompakteren Ballen unten; Dosenfutter verteilt sich gleichmäßig. Das beeinflusst den Druck gegen den LES.

3) Soll mein Hund nach dem Fressen ruhen oder laufen?
Direktes Liegen – vor allem Seiten-/Rückenlage – begünstigt Rückfluss. Leichter, kurzer Spaziergang unterstützt die Entleerung; später erhöhte Liegeposition ist günstig.

4) Macht viel Fleisch automatisch Sodbrennen?
Sehr eiweißreiche Mahlzeiten können länger im Magen bleiben. Zu wenig Eiweiß bremst aber die Magensäure/Pepsin-Aktivität. Balance und Portionsgröße sind wichtiger als „viel“ oder „null“.

5) Hilft ein später Mini-Snack?
Bei morgendlichem gelblichem Erbrechen (Gallenreflux-Tendenz) kann ein kleiner, später Snack die Nüchternphase verkürzen und Beschwerden abmildern.

6) Wie hängt der Darm mit Reflux zusammen?
Ein nervöser Darm (Dysbiose/Entzündung) verändert Motilität und LES-Tonus – Reflux wird wahrscheinlicher. Umgekehrt verschärft unvollständig „vorbereitetes“ Futter aus dem Magen die Darmprobleme. Teamarbeit ist der Schlüssel.

7) Wann zum Tierarzt?
Bei anhaltendem/kaffeesatzartigem Erbrechen, Blut, starkem Schmerz, Apathie/Fieber, deutlichem Gewichtsverlust, Welpen/Senioren – oder wenn es trotz Anpassungen >24–48 h nicht besser wird.



Kommentare
()
Einen neuen Kommentar hinzufügenEine neue Antwort hinzufügen
Ich stimme zu, dass meine Angaben gespeichert und verarbeitet werden dürfen gemäß der Datenschutzerklärung.*
Abbrechen
Antwort abschicken
Kommentar abschicken
Weitere laden