Pollen & Gräser: Wie die richtige Fütterung deinem allergischen Hund hilft

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Warum histaminarme Fütterung so wichtig für deinen Hund ist

Ist dein Hund gegen Pollen oder Gräser allergisch? Dann sind Frühling und Sommer wahrscheinlich eine schlimme Zeit für ihn. Zum einen ist es nicht immer ganz einfach, genau herauszufinden, worauf er reagiert. Zum anderen ist es kaum möglich, Gräsern und Pollen ganz aus dem Weg zu gehen, um deinen allergischen Hund nicht damit zu konfrontieren.

Hinzu kommt, dass dein Hund teilweise unter sehr starkem Juckreiz leidet und dass die Behandlung in der Regel eine Herausforderung ist. Ganz abgesehen davon, dass dauerhafte Gaben von Cortison, immunsuppressiven Medikamenten und Antihistaminika nicht ohne Nebenwirkungen bleiben.

Deshalb zählt jedes Puzzleteilchen, wenn es darum geht, deinem von Allergien geplagten Hund zu helfen.

Hier kommt sein Futter ins Spiel

„Wieso sein Futter? Mein Hund hat doch keine Futtermittelallergie…“ Das höre ich oft in Erstgesprächen. 

Dein Hund nimmt über das Futter jede Menge Histamin auf und das macht ihm das Leben als Allergiker noch schwerer.

Lass uns jetzt ein paar Schritte zurückgehen und schauen, was bei einer allergischen Reaktion im Organismus deines Hundes passiert.

 

Sein Körper reagiert auf etwas, das für ihn eigentlich harmlos sein sollte, wie z.B. Gräser oder Pollen. Sein Immunsystem hat nicht gelernt, diese Substanzen richtig einzustufen und bekämpft sie, als wären sie gefährliche Feinde. Dazu bildet sein Immunsystem Antikörper, die wiederum die Ausschüttung von Histamin veranlassen.

Histamin ist ein Gewebshormon mit vielfältigen und sehr nützlichen Funktionen. Erst eine übermäßige Ausschüttung führt zu  entzündlichen Reaktionen. Oder eben die Zufuhr über die Fütterung von histaminhaltigen Nahrungsmitteln.

Und so landen wir doch wieder bei der Fütterung.

Die Fütterung spielt also nicht nur eine wichtige Rolle, wenn dein Hund unter einer Futtermittelunverträglichkeit leidet. Es ist absolut sinnvoll, dass er so wenig wie möglich Histamin über das Futter bekommt, um seine allergische Reaktion auf Pollen und/oder Gräser nicht unnötig zu verstärken.

Welche Futtermittel solltest du möglichst nicht füttern?

 

Dein Hund sollte möglichst wenig Futtermittel fressen, die viel Histamin enthalten. Das sind in erster Linie

  • Wild (Wildschwein, Reh, Kaninchen, Hase)
  • Wurst
  • Leber
  • Hartkäse
  • Weizen / Weizenprodukte
  • Buchweizen
  • Gerste
  • Sauerkraut
  • Tomaten
  • Manche Obstsorten wie Birnen, Bananen oder Kiwi
  • Nüsse
  • Sonnenblumenöl

Es gibt noch mehr histaminhaltige Lebensmittel, die aber in der Fütterung von Hunden nicht sehr relevant sein dürften. Auch wenn die Liste lang ist, ist es in der Regel nicht sehr schwierig, die genannten Lebensmittel für deinen Hund wegzulassen.


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Und was ist mit Rind, Huhn, Lamm & Co.?

 

Der Hauptteil des Futters deines Hundes besteht aus tierischen Produkten wie Fleisch, Innereien, Pansen, Blättermagen und Knochen. Abgesehen von Wild, Kaninchen und Hase, das nicht gefüttert werden sollte, ist Fleisch an sich unproblematisch. Vorausgesetzt, du hältst folgende sehr wichtigen Regeln ein:

  • Das Fleisch muss ganz frisch und nicht verarbeitet worden sein
    Fleisch, Fisch und Eier enthalten die Aminosäure Histadin, die bei längerer Lagerung in Histamin umgewandelt wird. Diese Umwandlung erfolgt schon nach einem Tag.
  • Du solltest das frische Fleisch direkt nach dem Kauf füttern bzw. es nicht länger als ein Tag aufbewahren.
  • Bei tiefgekühltem Fleisch ist unbedingt darauf zu achten, dass es ganz frisch tiefgefroren wurde und dass die Kühlkette eingehalten wurde.
  • Das Fleisch sollte nicht oder nur ganz kurz erhitzt sein. Bei längeren Garzeiten entsteht ebenfalls Histamin.
  • Du solltest deinem Hund also möglichst rohes Fleisch füttern.
  • Es ist besser, Fleisch in großen Stücken zu füttern. Gewolftes Fleisch verdirbt schneller, bei diesem Prozess entsteht auch Histamin.
  • Bei jedem Verarbeitungsschritt entsteht Histamin, weshalb du Fertigfutter vermeiden solltest.

Wenn dein Hund also mit Gräsern und Pollen zu kämpfen hat, lohnt es sich auf jeden Fall, den Histamingehalt seines Futters im Blick zu behalten und ihn zu reduzieren. Darüber hinaus kannst du ihm ebenfalls mit bestimmten Kräutern und Gewürzen (z.B. Petersilie oder Kurkuma) helfen, da sie die Histaminausschüttung hemmen. So hilfst du deinem Hund dabei, entspannt durch den Frühling und Sommer zu kommen.



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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

 
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