Warum fressen Hunde Kot?

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Warum fressen Hunde Kot?
Warum fressen Hunde Kot?

Und kann es vielleicht sogar sinnvoll sein?

Eins ist klar: Wir finden es alle eklig, wenn unsere Hunde sich über „Häufchen“ hermachen. Aber warum tun sie das bloß? Die wissenschaftliche Bezeichnung für „Kacke fressen“ ist Koprophagie. Die Gründe hierfür sind vielfältig und es wäre wieder einmal viel zu einfach, zu schnelle Schlüsse für deinen Hund zu ziehen.
 
Koprophagie ist nicht die einzige "Fress-Störung", die Hunde haben können. Manche Hunde fressen Steine oder aber Holz, Papier (beliebt sind Papiertaschentücher), Schaumstoff und viele verschiedene andere Sachen, die nichts mit Hundefütterung zu suchen haben.
 
Diese Störung nennt sich Pica und kannt vor allem bei jungen Hunden auf neugieriges Erkundungsverhalten zurückgeführt werden. Wenn diese Hunde keine weniger gefährlichen Möglichkeiten haben, entsteht dann schnell diese schlechte Gewohnheit.
 tehen, eine Zwangsstörung sein oder der Versuch, auf diesem Weg fehlende Mineralstoffe aufzunehmen.
 
Pica mag „verhaltensoriginell“ klingen, du darfst die Störung aber nicht auf die leichte Schulter nehmen. Zu groß ist die Gefahr eines Darmverschlusses oder einer inneren Verletzung. 

Eine schlechte Angewohnheit?

So sehr wir und davor ekeln: Das Fressen von Kot ist bei Hunden nicht abwegig. Denn nüchtern betrachtet enthält Kot Nährstoffe und auch Energie. Es ist also durchaus möglich, dass „der Hunger es hineintreibt“! Es ist in Deutschland zum Glück selten, dass Hunde zu wenig Futter bekommen und deshalb auf Kot ausweichen müssen. Möglich ist aber, dass ein Hund beim Spaziergang großen Hunger hat, weil die letzte Fütterung zu lange zurückliegt. Bei Hunden aus dem Tierschutz, die als Welpe oder auch später zu wenig Futter bekommen haben, kann es später – auch wenn die Futtermenge ausreicht – als schlechte Angewohnheit überdauern.
 
Der ganz besondere Geruch ist als Lockstoff nicht zu vernachlässigen. So beobachten viele Hundemenschen, dass „Frolic-Häufchen“ mit ihren vielen Geruchsverstärkern besonders verlockend zu sein schein.

Oder doch ein natürliches Verhalten?

Ganz natürlich ist hingegen das Verhalten der Mutterhündin, die den Kot ihrer Hundebabies frisst, um die Umgebung sauber zu halten.
 
Als weiteres „Argument“ aus Hundesicht für das Fressen von Kot: Die Suche nach evtl. fehlenden Nährstoffen wird ebenfalls als Grund für das Verhalten genannt. Und es ist tatsächlich durchaus möglich, dass die Darmflora der Hunde von den im Kot enthaltenen günstigen Bakterien profitiert. Das wäre eine sehr vereinfachte, aber leider auch unkontrollierte und gefährliche Form der Kottransplantation.

Die Koprophagie kann aber auch ein Zeichen für einen Parasitenbefall oder eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse sein. Bei einer Pankreasinsuffizienz haben Hunde oft Heißhungerattacken, die das Verhalten also erklären könnten.
 
Eine große Rolle spielt dabei auch das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und in diesem Zusammenhang auch die Gewohnheit. Wenn ein Hund merkt, dass ihm viel Beachtung geschenkt wird, während er seinem Hobby frönt, wird er diese Tätigkeit noch mehr lieben. Und ganz schnell entsteht ein erlerntes Verhalten: Kacke fressen = Mama kümmert sich.
Auch Stress und Überforderungen können eine Erklärung für die Koprophagie sein. Manche Hunde fressen nur dann Kot, wenn sie die körperliche und/oder psychische Belastung überanstrengt. Das wird manchmal in Zusammenhang mit Hundesport beobachtet.

Was du tun kannst

Der erste Schritt ist immer zu überlegen, ob die Ursache eine Erkrankung oder Parasiten sein könnte und dies entsprechend abklären lassen. Dann solltest du dich auch über die eventuelle Stressbelastung deines Hundes Gedanken machen und entsprechende Maßnahmen ergreifen (Hintergrundstress reduzieren, Ruhe- und Schlafphasen erhöhen, phytotherapeutische Behandlung …)
 
In Zusammenhang mit Kotfressen denke ich immer daran, die Darmgesundheit zu unterstützen. Das beginnt mit einer gut angepassten Fütterung, die das Mikrobiom unterstützt. Weitere Behandlungsschritte sollten selbstverständlich individuell entschieden werden. Erfahrungsgemäß ist es sehr oft ein Teil der Lösung. Wenn nicht sogar die ganze Lösung.
 

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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Damit Hundeaugen strahlen!

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

 
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