Wie du den Zwingerhusten natürlich behandelst

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Wie du den Zwingerhusten natürlich behandelst
Wie du den Zwingerhusten natürlich behandelst

Die besten Mittel, damit dein Hund schnell wieder gesund ist

Warum der Zwingerhusten so heißt? Weil er sich ganz besonders dort schnell verbreitet, wo viele Hunde eng zusammenleben.

 

Wenn dein Hund bei dir zu Hause gut behütet lebt – und davon gehe ich aus, wenn du diese Zeilen liest – wird er nicht so leicht daran erkranken. Die beste Vorsorge ist natürlich ein gesundes Immunsystem. Leider kann es aus verschiedenen Gründen vorkommen, dass dein Hund geschwächt ist. Dann werden es die Erreger des Zwingerhustens leichter haben...

Am schlimmsten ist es nachts

Dein Hund hustet anfallsartig und würgt, als würde er einen Fremdkörper im Hals loswerden wollen. Ist der Anfall vorbei, trottet er munter weiter… Bis zum nächsten Hustenanfall. Am schlimmsten ist es an der kalten Luft und auch in der Nacht: Seine Atembeschwerden lassen ihn kaum schlafen, er kommt überhaupt nicht zur Ruhe. Sehr gut möglich, dass dein Hund einen Zwingerhusten hat.

 

Wenn du mehr über den Zwingerhusten erfahren möchtest, welche Erreger für die Erkrankung verantwortlich sind und wie die Infektion sich verbreitet, empfehle ich dir meinen Artikel:

Husten ist nicht gleich Husten

Das Hauptsymptom des Zwingerhustens ist natürlich … der Husten. Ein bellender, anfallsartiger, trockener Husten ist typisch für einen viralen Infekt. Der Hund würgt dann auch ganz stark, als würde etwas in seinem Hals stecken. Es kann sein, dass er dabei weißen, klaren Schleim ausspuckt.  

 

Sind Bakterien beteiligt, dann wird er Husten feucht und die Atmung rasselnd. Der Nasenausfluss wird dann eher eitrig.

 

Grundsätzlich ist der Zwingerhusten keine bedrohliche Erkrankung. Schwere Verläufe kommen insbesondere dann vor, wenn das Immunsystem sehr geschwächt ist – z.B. bei Welpen, die unter schlechten Bedingungen aufwachsen müssen.

Hat sich dein Hund angesteckt?

Gerade wenn er noch jung ist, ist es besonders wichtig, ihm die Gelegenheit zu geben, sich selber dagegen zu wehren. In den ersten Monaten sind Krankheiten einerseits lästig, andererseits bieten sie die beste Möglichkeit, sein Immunsystem für den Rest seines Lebens zu trainieren.


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So behandelst du den Zwingerhusten natürlich & wirksam

Um den Husten zu bekämpfen, ist der erste Gedanke Hustensirup. Sehr bewährt sind Fenchelhonig und Spitzwegerichsirup. Sie lindern den Reiz und werden von den meisten Hunden auch gut akzeptiert.

 

Mein Tipp: Spitzwegerich wächst oft im eigenen Garten und auf Wiesen. Du kannst ihn sammeln, um deinen Sirup selbst herzustellen. Dazu schichtest du in einem sauberen Glas abwechselnd frisch geschnittene Spitzwegerichblätter mit gutem Honig. Du lagerst das Glas für 2 bis 3 Monate in einem dunklen Ort und siebst es anschließend ab. Fertig ist der Sirup für den Winter!

 

Bei den Hustentees hast du die Qual der Wahl. Viele verschiedene Pflanzen können bei Husten eingesetzt werden. Da sie unterschiedliche Wirkstoffe beinhalten, sind auch ihre jeweiligen Wirkungen spezifisch. Sie können:

 

  • Durchblutung der Schleimhäute verbessern, sodass die Schleimproduktion optimal läuft. So wird das Abhusten erleichtert.
  • Den Hustenreiz mildern. Das ist vor allem bei trockenem Husten wichtig.
  • Der Entzündung entgegenwirken.
  • Antitiotisch wirken.
  • Das Immunsystem stärken.  


Es ist also sinnvoll, die Pflanzen so auszuwählen, dass sie sich perfekt ergänzen und deinem Hund optimal helfen.

Diese Pflanzen haben sich bewährt

  • Efeu oder Schlüsselblume enthalten Saponine, die die Entstehung von flüssigem Schleim begünstigen. So kann der Schleim leichter abgehustet werden.
  • Eibischblätter, Huflattich, Spitzwegerich oder Malvenblüten sind sogenannte „Schleimdrogen“. Sie lindern den Hustenreiz und fördert die Regeneration der angegriffenen Schleimhäute der Atemwege.
  • Kapuzinerkresse enthält Senfglycoside und wirkt antibiotisch.

Es ist also sinnvoll, die Teemischung für deinen Hund so zusammenzustellen, dass die Wirkmechanismen der verschiedenen Pflanzen ineinandergreifen. 

 

Vorsicht: Wegen der sehr geringen empfohlenen Tagesdosis sollte Efeu nur als Fertigpräparat verabreicht werden!

Der Husten-Allrounder-Tee

Mit diesem Rezept kombinierst du eine Schleimstoffpflanze (Eibisch), eine Pflanze, die Saponin enthält (Süßholzwurzel) und Blüten, die Salicylsäure (das natürliche Aspirin) enthalten (Mädesüß). Der Thymian wirkt zusätzlich krampflösend.

 

  • 40 g Eibischwurzel
  • 30 g Süßholzwurzel (geschält)
  • 30 g Thymiankraut
  • 10 g Mädesüß

 

Zubereitung: Ein Esslöffel der Teemischung mit einer Tasse kochendem Wasser überbrühen und 15 Minuten ziehen lassen. Abgekühlt mehrmals täglich über das Futter geben.  

 

Mein Tipp: Wenn der Husten deines Hundes sehr trocken ist, denn setzt du die Eibischwurzel lieber kalt an. Dafür übergießt du 1TL Eibischwurzel mit 150 ml kaltem Wasser an und lässt die Mischung für mehrere Stunden stehen. So angesetzt werden die wertvollen Schleimstoffe geschont.

Darf dein Hund auch inhalieren?

Aber natürlich! Es ist sogar sehr zu empfehlen. Dabei werden kleinste Tröpfchen und Aerosole eingeatmet, die tief in die Atemwege gelangen. Zum einen befeuchten sie die Schleimhäute, zum anderen wird dein Hund durch die bessere Durchblutung in den Atemwegen den angesammelten Schleim leichter los.

 

Mein Tipp: Du kannst zwar Pfefferminz- oder Eukalyptusöl benutzen. Einfaches Meersalz ist für den empfindlichen Geruchsinn der Hunde sicherlich angenehmer. Und nicht nur das: Durch die Inhalation einer isotonischen Kochsalzlösung (9 g Salz pro Liter Wasser) sinkt die Übertragungsgefahr durch Husten oder Niesen für mehrere Stunden. So hilfst du nicht nur deinem kranken Hund, sondern schützt auch die anderen Tiere in deinem Haushalt.


Sofern er das schon gut kennt, kann dein Hund in seiner Box liegen. Dann stellst du die Schüssel mit dem geradenoch dampfenden Wasser in sichere Entfernung, sodass dein Hund weder mit der Nase noch mit den Pfoten herankommt. Wenn es möglich ist, kannst du ein großes Handtuch darüber legen, aber achte wirklich darauf, dass es für deinen Hund immer angenehm bleibt.

 

Du kannst aber auch deinen Hund im Schlaf inhalieren lassen, weil er sich dann kaum bewegen wird. Natürlich bleibst du die ganze Zeit direkt neben ihm und lässt ihn nicht aus den Augen.

 

Wichtig: Bitte denke daran, dass der bei Menschen gegen Husten sehr wirksame Zwiebelsirup für deinen Hund hochgiftig ist!

Mit einem starken Immunsystem ist alles schnell vorbei

Es versteht sich fast von selbst, dass das Immunsystem bei Zwingerhusten unterstützt werden sollte. Hierzu gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, wie z.B.

  • Honig oder Manuka-Honig
  • Propolis
  • Vitalpilze, wie der Coriolus oder der Agaricus blazei Murrill
  • Katzenkralle
  • Starke Antioxidantien wie Traubenkernextrakte (OPC)

Was du sonst noch tun kannst

  • Gönne deinem Hund Ruhe. Verzichte auf Hundesport oder lange Wanderungen. Gemütliche Spaziergänge an der frischen Luft tun ihm jetzt gut. Er darf sich jetzt zu Hause an einem ruhigen Platz ausruhen, wo er nicht gestört wird. Auch die Kinder im Haus sollten im Moment darauf Rücksicht nehmen.
  • Um andere Hunde nicht anzustecken, solltest du die Spaziergänge so legen, dass er nicht zu vielen Artgenossen begegnet.
  • Bei den Spaziergängen trägt er lieber ein Geschirr, damit kein Druck auf den Kehlkopf ausgeübt wird.
  • Halte die Raumluft feucht: Hierzu kannst du z.B. ganz einfach Wäsche zum Trocknen aufhängen
  • Lüfte regelmäßig
  • Dort, wo sich dein Hund aufhält, herrscht Rauchverbot!
  • Vermeide alles, was deinen Hund zum Bellen animieren könnte.

Mit viel Liebe und Ruhe wird es deinem Hund ganz schnell wieder gut gehen.

 



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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

Update: 26.11.2022

 
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