Darmflora aufbauen: Wie Präbiotika deinem Hund helfen

Ich erzähle dir nichts Neues: Wenn dein Hund schmatzt, ungewöhnlich viel Gras frisst, in einer Tour pupst und immer wieder Durchfall oder Schleim im Kot hat, dann stimmt etwas mit seiner Verdauung nicht.
Aber auch Juckreiz oder Entzündungen der Ohren, Augen, Blase oder Analdrüsen entstehen nicht selten in Zusammenhang mit seinem Darm.
Egal ob Verdauungsbeschwerden, Hautprobleme oder Entzündungen: All das sind mögliche Hinweise darauf, dass die Darmflora deines Hundes – besser gesagt: sein Darm-Mikrobiom – aus dem Gleichgewicht geraten ist.
In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, was du tun kannst, damit das empfindliche Ökosystem im Bauch deines Hundes intakt bleibt. So gibst du ihm die besten Chancen auf ein langes gesundes Leben.
Warum im Darm deines Hundes die Fäden zusammenlaufen
Inzwischen hat es sich herumgesprochen, wird aber viel zu oft vernachlässigt: Im Darm deines Hundes sitzt der größte Teil seines Immunsystems, etwa 70 bis 80 Prozent! Hier wird also nicht nur verdaut und entschieden, wie gut Nährstoffe aufgenommen werden, sondern auch, wie effektiv der Körper deines Hundes auf Krankheitserreger oder Allergene reagiert. Grund genug, um seinen Darm nie außer Acht zu lassen.
Nehmen wir die Darmschleimhaut deines Hundes. Sie wirkt wie eine gut organisierte Grenzstation: Sie lässt durch, was deinem Hund guttut und hält zurück, was besser draußen bleiben soll. Damit das reibungslos funktioniert, braucht sie die Unterstützung eines intakten Mikrobioms, also einer lebendigen Gemeinschaft aus Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen, die dort zuhause sind.
Gerät das Mikrobiom aus dem Lot, z.B. durch Stress, Medikamente, minderwertiges bzw. unpassendes Futter oder chronische Erkrankungen, kann ein Leaky Gut entstehen. Das bedeutet, dass die Darmbarriere durchlässiger als erwünscht wird: An der Grenzstation kommen also Erreger und Allergene „unkontrolliert“ vorbei.
Und das kann weitreichende Folgen haben:
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien
- Hautprobleme (Juckreiz, Ekzeme)
- Verdauungsprobleme (Durchfall, Blähungen, schleimiger Kot, evtl. mit Blut)
- Immunschwäche
- Chronische Entzündungen
- Verhaltensänderungen (Reizbarkeit, Unruhe)
Klar, dass wir uns ganz besonders gut um die Darmgesundheit unserer Hunde kümmern sollten. Und das fängt beim Darm-Mikrobiom an. (Weitere Infos zum Mikrobiom findest du in diesem Artikel: Was die Darmflora deines Hundes über ihn aussagt.)
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Präbiotika: Das Lieblingsfutter der guten Darmbakterien
Im Darm deines Hundes leben also unzählige Mikroorganismen und die meisten davon dienen nicht nur seiner Verdauung, sondern auch seiner allgemeinen Gesundheit.
- Produktion wichtiger Vitamine, z. B. B-Vitamine und Vitamin K,
- Bildung antibakterieller Stoffe, die krankmachende Keime abwehren,
- Stärkung des Immunsystems, da die Immunzellen dort durch nützliche Bakterien trainiert werden,
- Regulierung von Entzündungen, durch die Produktion entzündungshemmender Stoffwechselprodukte wie kurzkettige Fettsäuren (z. B. Butyrat),
- Einfluss auf die Haut, da eine gesunde Darmflora Entzündungen und Allergien, die sich über die Haut äußern, eindämmen kann,
- Einfluss auf Verhalten und Gehirn, über die Darm-Hirn-Achse und Botenstoffe wie Serotonin, die Stimmung und Stressverhalten beeinflussen.
Diese „nützlichen“ Bakterien brauchen Futter. Und hier kommen die Präbiotika ins Spiel.
Präbiotika sind spezielle Ballaststoffe, die im Dünndarm nicht aufgeschlossen werden und unverdaut im Dickdarm ankommen: genau dort, wo sich der Großteil des Mikrobioms befindet. Sie versorgen die Bakterien mit der richtigen Nahrung, sodass diese sich vermehren und im gesunden Gleichgewicht bleiben können.
Besonders spannend sind hier die sogenannten Oligosaccharide. Das sind kurzkettige Kohlenhydrate, die eine besonders starke präbiotische Wirkung haben. Zu ihnen gehören z. B. Inulin, Fructo-Oligosaccharide (FOS) und Mannan-Oligosaccharide (MOS).
Sie fördern gezielt das Wachstum nützlicher Bakterienstämme wie Bifidobakterien und Laktobazillen. Das sind die Mikroben, die wir im Hundedarm haben wollen, wenn es um stabile Verdauung, ein gutes Immunsystem und gesunde Darmschleimhaut geht.
Was die Darmflora deines Hundes produziert
Im Dickdarm werden die Präbiotika von den nützlichen Darmbakterien fermentiert, also „vergoren“. Dabei entstehen sogenannte kurzkettige Fettsäuren (SCFAs = Short-Chain Fatty Acids) wie Butyrat, Propionat und Acetat.
- Butyrat versorgt die Darmzellen deines Hundes mit Energie, stärkt seine Darmbarriere und schützt so vor „Leaky Gut“ und unerwünschten Stoffen im Blut.
- Propionat hilft, Entzündungen im Körper deines Hundes zu reduzieren und unterstützt einen gesunden Stoffwechsel, z.B. Leberstoffwechsel, Fettstoffwechsel…
- Acetat stärkt das Immunsystem im Darm deines Hundes und trägt dazu bei, krankmachende Keime in Schach zu halten.
Diese SCFAs sind also echte Multitalente: Sie helfen, Entzündungen zu regulieren, die Abwehrkräfte zu stärken und die Darmzellen gesund zu halten. Und sie entstehen – du ahnst es – nur dann, wenn im Dickdarm genug fermentierbare Ballaststoffe ankommen.
Hier findest du 5 Tipps um die Darmflora deines Hundes mit Hausmitteln aufzubauen.
Präbiotika füttern: Einfach und effektiv
Natürliche präbiotische Ballaststoffe kannst du deinem Hund mit verschiedenen Gemüsesorten füttern, z. B.:
- Topinambur
- Chicorée
- Pastinake
- Fermentiertes Gemüse
Oder mit Flohsamenschalen, wenn dein Hund überhaupt kein Gemüse frisst.
Wenn du gezielt ergänzen möchtest, kannst du auf folgende Produkte zurückgreifen:
- Vetbiom* enthält vor allem natürliche, pflanzliche Präbiotika wie Inulin aus Topinambur und Chicorée. Es eignet sich hervorragend für die langfristige Unterstützung und den Erhalt eines gesunden Mikrobioms.
- Präbiota Therapura* setzt auf die Oligosaccharide FOS und MOS in definierten Konzentrationen, die bei spezifischen oder akuten Darmproblemen gezielt die Darmflora fördern.
Präbiotika: Kleine Fasern, große Wirkung für den Hundedarm
Damit dein Hund rundum gesund und vital bleibt, lohnt es sich, auf die kleinen Helfer im Darm gut aufzupassen. Präbiotische Ballaststoffe sind eine natürliche, gut verträgliche Möglichkeit, das Gleichgewicht im Mikrobiom zu fördern, die Darmbarriere zu stärken und das Immunsystem zu unterstützen. Und so einfach in die Fütterung deines Hundes zu integrieren!
Natürlich ersetzen sie keine gezielte Behandlung bei akuten Problemen. Aber gerade als regelmäßige Unterstützung helfen sie deinem Hund dabei, langfristig besser mit Stress, Futterumstellungen oder sensibler Verdauung klarzukommen.
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Weil gesunde Hunde die glücklichsten sind!
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Ich unterstütze dich auch gern bei der Darmsanierung deines Hundes mit einer individuellen Betreuung.
Lass uns gern darüber sprechen, wie ich deinem Hund helfen kann.
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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin.
Mein Herzenswunsch? Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben.