5 Tipps um die Darmflora deines Hundes mit Hausmitteln aufzubauen

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Wenn die Darmflora deines Hundes aus dem Gleichgewicht gerät, also wenn die nützlichen Bakterien verschwinden und unerwünschte Bakterien Überhand gewinnen, leidet nicht nur der Darm, sondern auch das Immunsystem und die gesamte Gesundheit deines Hundes. 

Dieses Ungleichgewicht kann von leichten Verdauungsproblemen bis hin zu schwerwiegenden gesundheitlichen Beschwerden führen. 

Daher ist es wichtig, die Darmflora deines Hundes vorbeugend zu unterstützen. Und falls bereits Beschwerden vorliegen, solltest du keine Zeit verlieren, um seine Darmgesundheit wiederherzustellen. 

In diesem Artikel erfährst du 5 einfache, aber wirkungsvolle Tipps, um die Darmflora deines Hundes gut zu pflegen.  

Symptome: Woran erkennst du eine gestörte Darmflora?

Die Darmflora deines Hundes arbeitet normalerweise im Verborgenen. Die Darmbakterien sorgen unbemerkt dafür, dass seine Verdauung gut funktioniert und sein Immunsystem stark bleibt.  

Erst wenn ihr Milieu bedroht ist und das Mikrobiom aus dem Gleichgewicht gerät, kommt es zu einer Vielzahl von Symptomen: 

  • Blähungen: Sie deuten auf eine gestörte Verdauung hin, die durch ein Ungleichgewicht der Bakterien, aber durch Fütterungsfehler verursacht sein kann. 
  • Bauchschmerzen und Bauchgrummeln: Diese Anzeichen können auf Entzündungen im Darm hinweisen, die durch eine schlechte Bakterienzusammensetzung ausgelöst werden. 
  • Durchfall oder Verstopfung: Ein Ungleichgewicht in der Darmflora führt häufig zu Verdauungsproblemen wie weichem Stuhl oder Verstopfung. 
  • Übelkeit und Erbrechen: Eine geschwächte Darmflora kann das gesamte Verdauungssystem beeinträchtigen. Dann erstrecken sich die Beschwerden auf den Magen mit Übelkeit und Erbrechen als Folge.  
  • Infektanfälligkeit: Da ein Großteil des Immunsystems im Darm sitzt, wird eine gestörte Darmflora deinen Hund anfälliger für Infektionen machen.  
  • Futterunverträglichkeiten und Allergien: Die Darmschleimhaut deines Hundes wird von einer falschen Zusammensetzung der Darmbakterien in Mitleidenschaft gezogen, was Unverträglichkeiten und Allergien fördert. 

Treffen einige dieser Symptome auf deinen Hund zu? Dann solltest du die Ursachen unbedingt genauer abklären lassen und die Darmflora deines Hundes wieder ins Gleichgewicht bringen.  
 
Was die Darmflora deines Hundes über ihn aussagt

 

Hier sind einige wirksame Möglichkeiten, die du leicht umsetzen kannst. 

# 1: Füttere deinem Hund ausreichend Präbiotika

Präbiotika sind Nährstoffe, die das Wachstum der guten Bakterien im Darm fördern. Sie dienen den nützlichen Darmbakterien wie Bifidobakterien oder Laktobazillen als "Futter" und fördern gezielt ihr Wachstum. Sie fördern gezielt das Wachstum nützlicher Bakterienstämme wie Bifidobakterien und Laktobazillen und tragen so zu einem stabilen Mikrobiom bei. Du brauchst keine teuren Präparate, um deinem Hund zu einem stabilen Mikrobiom zu verhelfen, denn einige Gemüsesorten wirken von Natur aus präbiotisch, z.B.: 

  • Chicorée 
  • Löwenzahn/Löwenzahnwurzeln 
  • Schwarzwurzeln 
  • Pastinaken 
  • Topinambur 

Diese Lebensmittel enthalten Inulin, ein Ballaststoff, das die Vermehrung der nützlichen Darmbakterien anregt und gleichzeitig schädliche Bakterien in Schach hält.  
 
Wenn dein Hund diese Gemüsesorten nicht kennt, führe sie behutsam mit kleinen Mengen ein, damit sein Darm sich daran gewöhnen kann.


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# 2: Probiotika für deinen Hund: Setze auf diese Lebensmittel

Während Präbiotika die nützlichen Bakterien im Darm füttern, liefern Probiotika lebende Mikroorganismen, die die Darmgesundheit unterstützen. Diese Bakterien helfen dabei, das Gleichgewicht wiederherzustellen, insbesondere nach stressigen Phasen, Magen-Darm-Erkrankungen oder Antibiotikabehandlungen. 

Es gibt viele Präparate, die Darmbakterien enthalten. Du kannst aber deinem Hund Probiotika auf natürliche Weise zuführen, indem du bestimmte Lebensmittel fütterst, wie z.B.:

  • Sauerkraut (ohne Zusatz von Salz oder Gewürzen) und andere fermentierte Gemüsesorten 
  • Selbstgemachter Kefir (ohne Zucker und Zusatzstoffe) 
  • Apfelessig (in kleinen Mengen verdünnt ins Futter geben) 

Du kannst diese Lebensmittel regelmäßig in kleinen Mengen deinem Hund gönnen,  um eine nachhaltige Verbesserung seiner Darmflora zu erreichen. 

# 3: Biete deinem Hund ausreichend Ballaststoffe an

Ballaststoffe (Fasern) fördern die Verdauung und unterstützen die Darmbewegung. Sie spielen aber auch eine entscheidende Rolle für die Ernährung der nützlichen Darmbakterien. Besonders die Milchsäurebakterien, die einen Großteil der "guten Bakterien" im Darm deines Hundes ausmachen, ernähren sich hauptsächlich von Ballaststoffen. 

Diese faserreichen Lebensmittel kannst du deinem Hund regelmäßig füttern: 

  • Weizenkleie 
  • Haferflocken 
  • Flohsamenschalen 
  • Leinsamen 
  • Obst & Gemüse wie Birnen, Himbeeren, Möhren, Brokkoli, Kartoffeln, Bananen 

# 4: Füttere chemiefrei

Pestizide und andere Chemikalien in herkömmlich produziertem Fleisch und Gemüse können das empfindliche Mikrobiom im Darm deines Hundes erheblich beeinträchtigen.  

Um die Darmflora deines Hundes zu schützen, solltest du möglichst: 

  • Kein Fleisch aus konventioneller Haltung füttern, da es oft Rückstände von Antibiotika und anderen Chemikalien enthält, 
  • Obst und Gemüse aus biologischem Anbau bevorzugen, um Pestizidrückstände zu vermeiden. 

Eine naturbelassene, chemiefreie Ernährung hilft, das Mikrobiom zu stabilisieren und die Darmgesundheit langfristig zu fördern. 

# 5: Vermeide unnötige Antibiotika

Antibiotika können lebensnotwendig sein, aber sie haben den großen Nachteil, dass sie nicht nur krankmachende Bakterien bekämpfen, sondern auch die nützlichen Bakterien zerstören.  

Eine schwedische Studie hat gezeigt, dass sich das Mikrobiom nach einer Antibiotikabehandlung nur teilweise wieder erholt – einige empfindliche Bakterienarten bleiben dauerhaft verschwunden. 

Wenn dein Tierarzt eine Behandlung mit Antibiotika empfiehlt, solltest du Folgendes beachten: 

  • Frage deinen Tierarzt immer genau, ob diese Antibiose wirklich notwendig ist und ob die Krankheit tatsächlich von Bakterien verursacht wird. Nur dann wird das Medikament wirksam sein. 
  • Erkundige dich bei deiner Tierheilpraktikerin nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten. Es gibt viele pflanzliche und natürliche Heilmittel, die antimikrobiell wirken, ohne das Mikrobiom zu schädigen. (Link: Natürliche Antibiotika) 
  • Unterstütze die Darmflora deines Hundes nach einer Antibiotikabehandlung besonders intensiv, indem du gezielt Probiotika und präbiotische Nahrungsmittel gibst, und ggf. eine komplette Darmsanierung durchführst (Link: DarmSanierung) 

Die gezielte und sparsame Anwendung von Antibiotika sowie eine gründliche Darmunterstützung nach der Behandlung sind essenziell, um das Mikrobiom deines Hundes nicht dauerhaft zu schädigen. 

Ganzheitliche Gesundheit beginnt im Darm deines Hundes

Eine gesunde Darmflora ist der Schlüssel zur allgemeinen Gesundheit deines Hundes. Sie trägt nicht nur zu einer reibungslosen Verdauung bei, sondern stärkt auch das Immunsystem und hilft, Infekte und Entzündungen vorzubeugen. Auch die Darmbakterien im Verborgenen arbeiten, solltest du sie – bildlich gesprochen – immer gut im Blick behalten. 
 
Der natürlichste und auch einfachste Weg führt über eine artgerechte, ausgewogene und abwechslungsreiche Fütterung, die reicht an Prä- und Probiotika sowie an Ballaststoffen ist.  

Integriere einige der Lebensmittel, die ich dir hier empfehlen gern in den Fütterungsplan deines Hundes und sorge so gut wie möglich dafür, dass er möglichst wenig schädlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist.  
 
Wenn du auch noch darauf achtest, so oft wie möglich die Naturheilkunde in die Behandlung deines Hundes einzubeziehen, trägst du effektiv dazu bei, seine Darmgesundheit zu fördern. So verhilfst du deinem Hund zu einem langen und gesunden Leben.  

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Meine Name ist Anne Sasson. Ich bin Tierheilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Dozentin. 

Mein Herzenswunsch?  Für immer mehr Hundegesundheit zu sorgen.
Meine Vision? Jeder Hund wird individuell behandelt und nach seinen ganz speziellen Bedürfnissen gefüttert.
Mein Weg? Es sind eigentlich zwei... Hunde sanft und nachhaltig behandeln und maßgeschneiderte Fütterungpläne für sie zusammenstellen. Und mein Wissen und meine Erfahrungen an andere Menschen im Tierberuf weiterzugeben. 

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